RHEIN-KULINARISCH
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Bereits in der Römerzeit erwähnt, kann der Rhein auf eine bedeutende Geschichte zurückblicken und die bewegte und bewegende Gegenwart des Flusses, lässt vielleicht schon einen Hauch von seinen zukünftigen Wogen ahnen. Bereits 1845 stellte der französische Dichter Victor Hugo die folgende These über den Rhein auf: „Der Rhein ist ein Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und den niemand kennt. Dennoch beschäftigen seine Ruinen die geistigen Höhenflüge, und diesen bewundernswerten Fluss lässt das Auge des Poeten wie das Auge des Publizisten unter der Durchsichtigkeit seiner Fluten Vergangenheit und Zukunft Europas erahnen.“ Aber nicht nur Victor Hugo, sondern auch andere Dichter und Denker sahen in dem Fluss eine Inspirationsquelle und vermutlich ist die „Loreley“ mit ihrem berühmten Liedanfang „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin, ein Märchen aus uralten Zeiten, es geht mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt und ruhig fließet der Rhein, die Sichel des Mondes funkelt im Abendsonnenschein.“ Auf einer Gesamtlänge von 1324 km, von denen 883 km schiffbar sind, erstreckt sich der Rhein als eine der am stärksten befahrenen Wasserstrassen der Welt. Vom Quellgebiet in den Schweizer Alpen ausgehend, durchfließt das Gewässer Voralberg, Baden-Würtemberg, Elsass, Lothringen, Nordbayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Nordrhein-Westfalen, um dann in die niederländische Nordsee zu münden. Hierbei wird ein Höhenunterschied von 2344m erreicht. Mit dieser Spannbreite der Flussufer, wird schnell deutlich, dass ebenso viele und ganz unterschiedliche kulinarische Regionen durchflossen werden. In der Schweiz kommen Käse-, Fisch- und Schokoladengerichte nahezu „angeschwommen“, während im französischen Teil die Gourmetküche ihren Beitrag leistet, die abwechselungsreiche deutsche Küche dem Rhein Tribut zollt, bis sich der Fluss bis zu seiner Mündung durch die deftige niederländische Küche fließen lässt. Käsesuppe, Röst-Ravioli mit Forellenfilet, Halbgefrorenes von Birnen mit Rübenschaum, Hummerauflauf mit Kartoffeln, gefüllte Schweineschnitzel, Sauerbraten auf rheinische Art, Gugelhupf und Povertjes mit Vanillesauce sind nur eine kleine Auswahl der „fließenden Speisekarte“.
Mit sommerlich-kulinarischen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure
„Wanderköchin“ Marie-Ann Schwenk
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