BÄRLAUCH IN DER KÜCHE
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Ein weithin unbekanntes Kraut, das sich jedoch mit anderen Küchenkräutern in seinem Geschmack durchaus messen lassen kann.
Über die Entstehung seines Namens gibt es zwei verschiedene Varianten. Eine Theorie gibt an, dass die alten Germanen ihren Bärenschinken mit dem Lauch würzten. Während die Gegenthese besagt, dass „Bärlauch“ seinen Namen den Bären verdankt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hier wird behauptet, dass die Bären nach dem Ende ihres langen Winterschlafes große Mengen der Pflanze fraßen, um ihren Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen.
Unter dem botanischen Namen „Allium ursinum“ bekannt, wächst Bärlauch als eine mehrjährige Pflanze und wird etwa 30 Zentimeter hoch. Jede Bärlauch-Pflanze hat grundständige, langgestielte Blätter, welche ca. 2-5 Zentimeter breit sind. Das bevorzugte Wachstumsgebiet sind lichte Auenwälder mit lehm- und leicht kalkhaltigen Böden.
In unseren Breiten erscheinen die ersten Bärlauch-Blätter ab Februar, blühen bis Juni und die Pflanze zieht dann in die Erde ein. Der typische Bärlauch-Geruch ähnelt dem Knoblauch, ist jedoch weniger stark ausgeprägt. Bärlauchblüten sind dekorativ und schmecken ebenfalls knofelig.
Die noch geschlossenen Bärlauch-Knospen können wie Kapern verwendet werden und z.B. in Essigsud eingelegt werden.
In Interesse der Öffentlichkeit ist Bärlauch im Jahre 1992, als er vom „Verein zum Schutze und zur Erforschung der Heilpflanze“ zur Heilpflanze des Jahres gewählt worden ist. Durch chemische Untersuchungen wurde festgestellt, dass alle Heileigenschaften des vielgerühmten Knoblauch von Bärlauch noch um ein Weites überboten wurden.
Schulmedizinisch gesicherte Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von Bärlauchverzehr liegen zur Zeit zwar noch nicht vor, aber die Volksmedizin schreibt der Pflanze positive Einwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit zu.
So können wir uns außer dem kleingeschnittenen Bärlauch auf Brot und in Dips, auch noch Bärlauch-Essig genießen, sowie Bärlauch-Dinkel-Brötchen, Rinderröllchen mit Bärlauch-Brot-Füllung, Bärlauchquiche mit Cranberrys, Bärlauchrisotto, Bärlacuhrahmsuppe und noch vielem
mehr als Bereicherung für den Speiseplan freuen.
Mit kulinarisch-kräutrigen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure „Wanderköchin“ Marie-Ann Schwenk
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