“ BIER IN DER KÜCHE “
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Hopfen und Malz – Gott erhalt`s! Mit diesem, vermutlich berühmtesten Ausspruch über das Bier, möchte ich versuchen, ein Gebräu mit ebenso viel Tradition, wie Vielfalt vorzustellen.
Vielfach wurde Bier in seiner Geschichte als „Barbaren-Trank“ herhöhnt. Dies lag darin begründet, dass unsere Vorfahren, die alten Germanen, mit ihrem unkultivierten Verhalten, dass dem übermäßigem Genuss von Met-Bier, zugeschrieben wurde, schnell in Verruf geraten sind.
Aber es gab überall dort, wo es Zivilisation gab, auch Bier, bei den Babyloniern, den Sumerern und Ägyptern. Es waren auch die Sumerer, oder ihre Vorfahren, welche, in dem Land zwischen Euphrat und Tigris, den Gärungsprozess entdeckt haben.
Die alten Ägypter ließen halbfertig gebackenes Brot mit Wasser vergären und bekamen dadurch eine Art Bier. Das Bier der alten Römer war die „Cervisia“, welche nach der römischen Göttin der Feldfrüchte genannt war
Als Karl der Große im Jahre 800 zum deutschen Kaiser gekrönt wurde, gab es bereits in Bayern 300 Klöster, von denen mehr als 150 Bier gebraut haben.
Ab dem Mittelalter führten die Klöster einen geregelten Braubetrieb ein. In dieser Zeit galt Bier als bestes Getränk für Kinder, da es damals noch einen sehr geringen Alkoholgehalt hatte und durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war, was man vielerorts von dem Trinkwasser nicht behaupten konnte! Auch wurde das mittelalterliche Bier wegen seines Kaloriengehaltes als wichtige Ergänzung zur knappen Nahrung sehr geschätzt.
Ab Mitte des 19. Jh. Wurde die Bayrische Braukunst immer mehr zum Vorreiter und Maßstab für alle anderen Bierbrauer im deutschsprachigen Raum.
1842 braute Josef Groll den ersten Sud nach „Pilsener Brauart“ und legte damit den Grundstein für den weltweiten Siegeszug des „Original Pilsner Urquell“.
Die Bierherstellung in Deutschland war bis 1993 nach dem Biersteuergesetzt, umgangssprachlich auch „Reinheitsgebot“ genannt, geregelt. Seit 1993 wird die Bierherstellung in Deutschland durch das „Vorläufige Biergesetz“ geregelt.
Der allgemeine Brauprozess nimmt geschrotetes Getreide (meist Gersten oder Malz) als Grundlage. Beim Brauen werden Gersten oder Malz mit Wasser und Zucker vermischt und teilweise durch den Stoffwechsel mit Hefe biochemisch verändert.
Bier ist heute in Deutschland das meistgetrunkene alkoholische Getränk. Was würde als noch selbstverständlicher sein, als Bier nicht nur zu trinken, sondern auch „zu essen“.
Alle Rezepte auf meiner Homepage sind dadurch „familienfreundlich“, dass der Alkoholgehalt durch das Kochen zerstört wird. Deshalb kann man auch die lieben Kleinen alle Gerichte mitessen lassen. Außerdem wird der Biergeschmack durch das Kochen und die restlichen Zutaten „unschädlich“ gemacht.
Es wäre doch jammerschade, wenn Gerichte wie z.B. Leber in Apfel-Bier-Sauce, Sardinen mit Bier-Senf-Sauce, Orangen-Bier-Mousse, Fischfilets in Estragon-Biersauce oder Bierbraten auf Lauchgemüse groß oder klein verwehrt bleiben würden!
Mit niedrig-prozentigen-kulinarischen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure „Wanderköchin“ Marie-Ann Schwenk
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