DIE KÜCHEN AUS 1001 NACHT
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Die Küchen der Länder des Halbmondes schöpfen ihre Vielfalt aus einer traditionsreichen und bewegten Geschichte. Im Laufe der Jahrhunderte haben verschieden Völker, sowohl durch Handel, als auch durch Eroberungen, ihre Spuren in Kunst, Architektur und, natürlich auch, der Küche hinterlassen. Zudem wird das Kochen in arabischen Ländern mit einer besonderen Sorgfalt bedacht, da Gastfreundschaft als eine der höchsten Tugenden betrachtet wird.
Die volle Blüte des Raffinements der kulinarischen Wunderwerke lässt sich vielleicht bei Gerichten wie, z.B. „Gezuckerte Tomaten, Harira, Minzsuppe und Zahluk“, erahnen.
Gleichzeitig weckt der Klang dieser Gerichte auch Bilder von bunten Bazaren, weißen Marmorpalästen, Wüstenkarawanen und den verwinkelten Gassen einer musikerfüllten Altstadt.
Die sonnenverwöhnten Länder aus 1001 Nacht dürfen sich an einer reichen Auswahl von Obst- und Gemüsesorten erfreuen, denen mit exotischen Gewürzen wie Safran, Cumin, Mahleb, Kardamom und noch vielem mehr eine einzigartig-orientalische Note verliehen wird.
Die Freude an gutem Essen ist untrennbar mit der Freude an Geselligkeit verbunden. Die Regeln der Gastlichkeit, insbesondere an Festtagen, werden als heilige Gebote betrachtet. Während Speisen in Hülle und Fülle aufgetragen werden, das dezente Aroma von Sandelholz und Orangenblüten durch die Luft strömt, Gäste und Gastgeber sich an den künstlerischen Darbietungen einer Bauchtänzerin erfreuen, kocht im Samowar bereits das Wasser für den Tee und ein sternenklarer Nachthimmel verheißt ein nicht enden wollendes Fest...
Auch wenn sich in unseren Küchen kein vollendetes Märchen erkochen lässt, so lohnt doch jeder noch so kleine Versuch, diesen unnachahmlichen Zauber einer ganz anderen Welt in unseren heimischen Kochtöpfen einzufangen.
Mit märchenhaft-orientalischen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure „Wanderköchin“
Marie-Ann Schwenk
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