SANDDORN – DIE ZITRONE DES NORDENS
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Als ein sehr anspruchsloses Gewächs, kam der vielseitige Sanddorn während der letzten Eiszeit vor 17000 Jahren, aus den fernen Gegenden Osteuropas in unser Heimatland. Heute findet man Sanddorn in Europa, Asien und sogar in Tibet bis zu einer Höhe von 5000m.
Botanisch gesehen gehört Sanddorn zur Familie der Ölweidengewächse. Sein Gattungsname „Hippophaë“ ist aus den griechischen Wörten „hippos=Pferd“ und „phaes=glänzend, Licht“ zusammengesetzt.
Da die Pfahlwurzeln des Sanddorn bis zu 3m tief in die Erde hineinwachsen, kann er auch an unbefestigten Standorten wachsen, zumal dieser Strauch sehr viel Licht zum wachsen und Gedeihen braucht. Hierzulande findet man den Sanddornstrauch häufig an Dünen am Meer, sowie an Böschungen von Flüssen und Bächen. Aufgrund dieser Standorte sind auch viele Spitznamen entstanden, wie z.B. Sandbeere, Dünenstrauch, Haffdorn etc.
Während es in der freien natur ca. 120 verschiedene Sanddornpflanzen gibt, so haben sich im deutschen Sprachraum vor allem die fünf folgenden Sorten durchgesetzt: Askola, Dorana, Frugana, Hergo und Leikora. Leikora wird jedoch überwiegend für Ziergärten verwendet und bildet mit ihren leuchtend orange-roten Beeren einen Blickfang, der auch während der Winterzeit präsent ist.
Die Sanddornernte ist arbeitsintensiv und verlangt einen hohen maschinellen Einsatz, aber die Nachfrage steigt stetig. Es haben eben immer mehr Menschen erkannt, dass die Gesundheit mehr Wert ist, als alles andere. So haben Sanddornprodukte inzwischen auch ihren Siegeszug aus Reformhäusern und Naturkostläden hinaus, in die Bioabteilungen der Supermärkte angetreten.
Obwohl in Asien, der Mongolei und China schon lange als Heilmittel bekannt, wurde Sanddorn hier erst nach dem zweiten Weltkrieg als Heilmittel verwendet.
Sanddorn ist Rekordhalterin der Vitamine aus der B-Reihe und enthält als einzige Pflanze, mit Ausnahme der Spirulina-Alge), sogar das Vitamin B12. Eine allgemeine Anerkennung als Heilpflanze blieb Sanddorn bis heute verwehrt, obwohl seine Cholesterin- und Blutdrucksenkende Wirkung wissenschaftlich belegt worden ist. Außerdem wirken die Sanddornfrüchte der Fettablagerung im Körper entgegen und halten das Gedächtnis in Schwung. Aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften wurde Sanddorn auch in den letzten Jahren für die Kosmetikindustrie interessant.
Aber auch in der Küche hat Sanddorn in den letzten zwei Jahrzehnten einen wahren Siegeszug angetreten und so können wir uns an Gerichten wie Zander auf Sanddorn-Honigschaum, Sandorn-Vanille-Parfait, Wildschweinpastete mit Sanddorn, Sanddorn-Butterkuchen, Sanddorn-Chili-Mousse und noch vielen mehr erfreuen.
Mit kulinarisch-herzlichen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure „Wanderköchin“ Marie-Ann Schwenk
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