“DIE KÜCHEN IN SKANDINAVIEN”
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
In der nördlichsten Region Europas, nämlich in Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland, haben Nachbarländer untereinander soviel Einfluss auf ihre heimischen Küchen genommen, wie das in keiner anderen europäischen Region der Fall ist. In einer bewegten Geschichte, haben die Skandinavischen Länder untereinander immer wieder Zweckbündnisse geschlossen und so, neben landestypischen, auch gemeinsame Traditionen, Gebräuche und Essgewohnheiten entwickelt.
So verschieden die Völker des Nordens auch sind, gemeinsam ist ihnen allen ihre starke Naturverbundenheit, die sich natürlich auch in der Küche niederschlägt. Aufgrund der geographisch einzigartigen Lage ist der Rhythmus der Jahreszeiten viel ausgeprägter als in
unseren Gefilden. Für die langen und strengen Winter musste man früh lernen vorzusorgen und so wurde eine ganze Palette von Konservierungsmöglichkeiten genutzt, Einkochen, Räuchern, Pökeln und Trocknen. Das gilt vor allem für Wild und Fisch, Fleisch wurde sogar in Butter oder Molke eingelegt. Doch die bevorzugte Konservierungsmethode blieb lange Zeit das Salz und so haben sich die Skandinavier bis heute eine Schwäche für stark gesalzene Speisen bewahrt.
Frisches Obst und frisches Gemüse bleibt zwar meist der Sommerzeit vorbehalten und dann werden die Mahlzeiten auch meist im Freien eingenommen. Aber im Winter bereichert sich der Speiseplan dann durch Wildbret, Pilze und Eintöpfe, wenn sich die Menschen in ihre „Hütten“ zurückziehen. Auch wenn es sich dabei heute um sehr komfortable Wohnhäuser handelt, hat sich dieser Begriff immer noch für einen Wohnsitz auf dem Lande gehalten. Dieser Begriff für Fladen- und Sauerteigbrote, selbstgemachte Brote allgemein werden allenortes hochgeschätzt und die übergroße Liebe der Skandinavier zu allen möglichen und unmöglichen Sorten von Knäckebrot ist spätestens seit der „Muppets Show“ und dem „Smörebröd“-Koch weltbekannt.
Getrunken wird sehr gerne – viel und stark, egal ob Kaffee, Schnaps, Tee oder Bier, sehr kräftig muss alles sein, was die Kehle herunterfließt. In einer Gegend, die hochprozentiges über alle Maßen schätzt, ist es jedoch verwunderlich, dass sich eine immense große Anzahl von qualitativ hochwertigen Milchprodukten mit zu den Grundnahrungsmitteln entwickeln konnte. Aber auch Süßes findet seinen geschätzten Platz im bunten Küchenreigen. Zu jeder Tages- und auch Nachtzeit, findet man in Skandinavien gerne einen Grund für eine kleine Kaffeepause mit gutem Gebäck, süßem Brot und herrlichen Kuchen.
In wunderbarer, geschätzter und geschützter Natur munden Köstlichkeiten wie dänisches Käsemousse, Brennesselsuppe, Karamel-Kartoffeln, Sandwichkuchen mit Meeresfrüchten, Hackbraten im Teigmantel, Vanilleringe und Mandelkranz ganz besonders delikat.
Ein einzigartiges Natur- ebenso wie ein einzigartiges Esserlebnis steht jedem Skandinavienreisendem offen und ich wünsche allen wache Sinne, um die Vielfalt zu genießen!
Mit skandinavisch-kulinarischen Grüßen verbleibe ich Ihre und Eure „Wanderköchin“
Marie-Ann Schwenk
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