Die Küchen in Indien
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Bereits vor über vier Jahrtausenden, brachten Mogulherrscher die Üppigkeit der persischen Küchen von dem bergigen, meist schneebedecktem, Norden bis hin zum suptropischen Süden Indiens. So entstanden Fleisch- und Fischgerichte mit getrockneten Früchten und Nüssen, in reich gewürzten, cremigen Saucen, aromatisiert mit Essenzen aus Limonen und Rosen und dekoriert mit hauchdünnen Silberblättchen. So präsentiert sich der kulinarische Teil Indiens von Kashmir bis Punjab.
Ein typisches indisches Mahl besteht aus ein oder zwei Currys, einer Schüssel Reis, einem Gemüsegericht, Joghurt-Dal und Salat oder einem Gericht aus Hülsenfrüchten. Dazu fungieren Tandoori-Brote, Pickles und Chutneys als Beilagen. Als Getränke werden Joghurt-Lassis, Kokoswasser, Fruchtsäfte, Kokosmilch und Tees gereicht.
Als die typischen Hauptgerichte der indischen Küche haben die Currys eine ganz hochdifferenzierte Zubereitungsform entwickelt. Ein gutes Curry wird in einem Degchi gegart und die Gewürze für Fleisch-, Fisch-, Gemüse- und Reiscurrys müssen ganz genau aufeinander abgestimmt sein. Bis zu 25 Gewürze können einem einzigem Gericht beigemischt sein und ein halbes Dutzend ist das unterste Minimum. Als kleine Gewürzauswahl präsentieren sich: Kardamom, Nelken, Zimt, Süßholz, Kurkuma, Muskatnuss, Garam Masala, Koriander und Sandelholz.
Die Religion hat bis heute einen spürbaren Einfluss auf die indische Küche. Der orthodoxe Hinduismus hat ein kompliziertes Netz aus Regeln aufgesetzt, das nicht nur bestimmt, was gegessen werden darf, sondern auch wer für wen kocht. Für Ausländer jedoch viel wichtiger, bietet Indien, in seiner unendlichen Weite, ein an Facetten, Traditionen, Religionen, Landschaften, Völker und Gerichten reiches Land, das sicherlich mehr als eine Reise wert ist!
Mit kulinarisch-indischen Fernweh-Grüssen verbleibe ich Ihre und Eure
„Wanderköchin“ Marie-Ann Schwenk
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