“ DIE KÜCHEN IN SCHWEDEN “
Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk
Das Land der Mitternachtssonne, der Rentiere und der weiten Landschaften. Außer der Hauptstadt Stockholm, dem „Venedig des Nordens“, wie es liebevoll gekost wurde, war bis nach dem zweiten Weltkrieg sehr wenig über unsere neun europäischen Nachbarn bekannt. Noch bis in die sechziger Jahre hinein, war es die landläufige Meinung, dass Schweden von den Eskimos bewohnt wurde. Das Land in Skandinaviens Mitte rückte für uns in Deutschland ab Mitte der siebziger Jahre in eine ungeahnte Nähe, als 1976 „unsere Silvia“ zur Königin von Schweden wurde.
Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie und erstreckt sich auf einer Fläche von etwas mehr als 450.000 Quadratkilometern. Bei nur knapp 10 Millionen Einwohnern wundert es nicht, dass das Landschaftsbild von weiten, hügeligen Landschaften geprägt ist. Vorallem in Mittelschweden finden sich die typischen Seen, Flüsse und Wasserfall-Landschaften.
Über die schwedische Küche hört man häufig die Meinung, sie sei „ehrlich und einfach“. Stark geprägt von ländlicher Hausmannskost (Käse, Brot und Wurst), Fisch-, Hack- und Wildgerichten, steht die „Süße Abteilung“ mit einer Fülle von Süßspeisen in keiner Weise nach. Besonders geschätzt werden hierbei die Backwaren. Beeren, Pilze und andere heimische Produkte werden von den ernährungsbewussten Schweden sehr geschätzt. In der Regel gibt es drei Mahlzeiten im Tagesablauf: das Frühstück (frukost), das Mittagessen (Lunch) und das Abendbrot (middag). Da die Schweden in der weltweiten Rangliste des Kaffeeverbrauchs ganz weit vorne liegen (mit vier Tassen pro Tag und Kopf), wundert es nicht, dass nicht nur am Wochenende vor- und nachmittäglichen „fikas“ (Kaffeerunden), auch in Firmen eine Selbstverständlichkeit sind. Dort wird jedoch auf die vielen beliebten Gebäckstücke, wie z.B. Kanelbullar (Zimtschnecken) und Kuchen Prinzesstarta (Prinzessintorte, Kalorienbombe (!)) verzichtet, die meist an den Wochenenden „zum Einsatz“ kommen. Da Schweden zum „Wodkagürtel“ gehört, wird traditionell viel Alkohol getrunken, was durch eine strikte Preispolitik der Regierung zu verhindern versucht wurde. Der Preis steigt stetig mit dem Alkoholgehalt des Getränks, aber durch illegales Brennen und durch Alkoholschmuggel, stieg der Alkoholkonsum seit Anfang der neunziger Jahre um mehr als dreißig Prozent.
Auf dem nicht-alkoholischen Sektor sind Milch, und selbstgemachte Frucht- und Softgetränke sehr beliebt.
Das kulturelle Leben wird von den Schweden hochgeschätzt und deshalb werden nicht nur an Weihnachten und Ostern, sondern auch an Mittsommer, St-Martin und dem Julefest werden „Smöregasbords“ aufgetischt. Das sind traditionelle Schwedenbüffets, mit Gerichten wie Heringshappen, Lachs- und Aalgerichten, Fleischbällchen, Süßen und herzhaften Salaten, Heringssalat sowie einer Gebäck- und Kuchenauswahl. Ein unbedingtes „Muss“ stellen im August „Kraftskivor“ dar. Ein Krebsessen, als Gartenfest, bei dem die Krebse als Ganzes gekocht und in Dillsud eingelegt werden, mit Brot, Käse und Schnaps als Beilagen. Der Trinkspruch lautet deshalb auch. „Ein Krebs, ein Schnaps, ein Lied.“
Mit schwedisch-kulinarischen Grüßen verbleibe ich ihre und Eure „Wanderköchin“
Marie-Ann Schwenk
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