index#_02

 

Adresse

 

Marie-Ann Schwenk
"Die Wanderköchin"

Tel.:    04231 / 800 566
Mobil: 0162 / 65 00 583
Mo.-So. 9.00 - 22.00 Uhr

Holzmarkt 10
27283 Verden / Aller

e-mail:
info@wanderkoechin.de

 

Menü des Monats

 

Menü des Monatsmehr >>>

oben_bilder
 
themen

TAUBE trifft ADLER “

Eine kurze Einführung von Marie-Ann Schwenk

Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Ludwig, König von Bayern, hatten eine sehr tiefe Seelenverwandtschaft. Sie nannten einander bei ihren romantischen Dinners „Taube“ und „Adler“ Im Sinnen der beiderseitigen Staatsräson hätten sie ihre Beziehung besser in weniger innigere Bahnen gelenkt. Mehr als eine platonische Freundschaft wurde zwar oft herbei geredet, kann jedoch bislang aus keiner historischen Quelle schlüssig belegt werden.

Als Elisabeth, Prinzessin in Bayern, im Jahre 1854 sensationell zur Kaiserin von Österreich wurde, war Ludwig gerade erst acht Jahre alt. Erst nachdem Ludwig nach dem frühen Tod seines Vaters Maximilian 1864, den bayrischen Thron bestieg, entwickelte er zu seiner „lieben Cousine“ eine tiefe Beziehung, welche Elisabeth mit gleicher Innigkeit erwiderte.

Obwohl König Ludwig sich nach außen hin sehr galant verhielt, kam es zuweilen zu übertriebenen Aktionen. Einmal musste der König mit hohem Fieber das Bett hüten und bestand dennoch, gegen den ausdrücklichen Rat seines Hofarztes darauf, zum Bahnhof zu fahren, um der durchreisenden Kaiserin, auf dem Münchener Bahnhof einen langen Handkuss zu geben.

Bei gemeinsamen Auftritten in der Öffentlichkeit waren König und Kaiserin ein Paar von strahlender Schönheit. Weitere Gemeinsamkeiten waren, der Wunsch fernab ihrer jeweiligen Residenzen zu leben. So nannten die Wiener ihre Sissi bald nur noch „Reiserin Elisabeth von Österreich“. Beide waren sehr menschenscheu. Ebenso war ihnen die Verehrung für den Komponisten Richard Wagner gleich. Für die damalige Zeit, besonders in Herrscherhäusern sehr unüblich, waren beide sportbegeistert. So konnte Ludwig mühelos den Starnberger See durchschwimmen und Elisabeth zählte zu den bedeutendsten Parforcereiterinnen in Europa.

Das Leben beider Persönlichkeiten ist ebenso mythenumrankt, wie die Beziehung beider zueinander. Aber da beide, trotz aller Weltentrücktheit und überirdischer Verehrung, genussvollem Essen und Trinken nicht abgeneigt waren, wird nun bei der Betrachtung der überlieferten Hofkochquellen sehr deutlich. Besonders hilfreich bei der Rekonstruktion der Speisegewohnheiten war es, dass der spätere Mundkoch von König Ludwig alle Rezepte und auch Erlebnisse am Hof schriftlich hinterlassen hat. Am kaiserlichen Hof in Wien gab es neben der Hauptküche noch eine Separatküche für jedes Mitglied der kaiserlichen Familie, was auf die Bedeutung schließen lässt, die man dort dem Essen zukommen ließ.

König Ludwig schätzte die bayrische Küche zwar sehr, ließ sich immer häufiger kostbare Produkte aus dem Ausland bringen, wie  Trüffeln aus Frankreich und Italien, echtes Schildkrötenfleisch, indische Vogelnester, Whistable-Austern, Wolga-Stör mit Malosoll-Kaviar und Pfauen aus Rom. So war es nicht weiter verwunderlich, dass der König in allen seinen Schlössern Wert auf funktionelle Küchen und problemloses Servieren der Speisen gelegt hat.

Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Kaiserin Elisabeth war es, dem strengen Zeremoniell am Wiener Hof zu entfliehen und inkognito Einkaufsbummel in der Wiener Innenstadt zu unternehmen. Trotz ihrer lebenslangen Diäten, kehrte sie auf ihren Streifzügen mit Vorliebe in der k.u.k. Hofzuckerbäckerei Gerstner ein, um ihre heißgeliebten „Sisi-Veilchen“ zu vernaschen, zartem Veilchen-Himbeer-Trüffeln in Edelbitterschokolade. Davon vertilgte sie häufig ganz erstaunliche Mengen. Generell liebte die Kaiserin Veilchen in allen Variationen, von kandierten Veilchen über Veilchensorbet und Veilcheneis bis zum Veilchenlikör. Selbst in ihrer Schönheitspflege durfte Veilchenessenz nicht fehlen.

Obwohl Elisabeth ihren Cousin um volle zwölf Jahre überlebt hatte, weilte er bis zu ihrem Lebensende in ihren Gedanken, von denen viele als Gedichte erhalten geblieben sind. Geblieben sind Erinnerungen an zwei sehr außergewöhnliche Persönlichkeiten, die beide in vielem ihrer Zeit voraus gewesen sind. Und so meine ich, dass im Genießen der königlichen und kaiserlichen Lieblingsspeisen nicht nur der Genuss, sondern auch der Respekt vor zwei Menschen mitschwingt, die sich von keiner Konvention in ihrem Freiheitsdrang einschränken lassen wollten.

Mit historisch-kulinarischen Grüßen
verbleibe ich Ihre und Eure
„Wanderköchin“

Marie-Ann Schwenk
 

Leckere Rezepte für den Monat April

 

 

  1. Palatschinken á la Grassalkovisch Gödöllö
  2. Kürbiscremesuppe
  3. Hirschkeule „Schachhausen“
  4. Kartoffelnocken, wie sie Ludwigs Vater liebte
  5. Spargel mit Sauce Hollandaise
  6. Felchenfilet mit Kohlrabi, Zupfsalat und Paprikacreme
  7. Ananassorbet mit Champagner
  8. Gebackene Aprikosen auf königliche Art
  9. Kaiserin Torte

 

jahres_menue

Zu allen Themen sind ausführliche Präsentationen kostenlos erhältlich !!!
Alle Rezepte und auch andere Seiten meiner Homepage, können kostenlos ausgedruckt werden.

 

Design  Coding by M+M |  Würfel